Für Mensch und Natur
Abwasser geht jeden etwas an
Ob zum Wäsche waschen, Geschirrspülen, in der Toilette oder zum Duschen – Tag für Tag nutzen wir Trinkwasser und machen daraus Abwasser. Wir kümmern und darum es umweltgerecht zu reinigen und sauberes Wasser wieder in den natürlichen Wasserkreislauf zurückzugeben. Die Abwasserbeseitigung ist unsere kommunale Pflichtaufgabe und zugleich unser Beitrag für den Umwelt- und Gewässerschutz für unsere Region.
Kennzahlen
Als Zweckverband der kommunalen Daseinsvorsorge arbeiten wir zusammen mit unseren Mitgliedsgemeinden an der Entwicklung und Umsetzung einer zukunftssicheren Abwasserentsorgung. Unser Versorgungsgebiet ist fast 700 Quadratkilometern groß und reicht von Frauensee im Norden bis Birx im Süden und von Unterbreizbach im Westen bis Bad Liebenstein im Osten. Wir entsorgen wir das Schmutzwasser von rund 73.200 Einwohnern.
Unser Abwassermeisterbereich hat seinen Stützpunkt auf der Kläranlage in Bad Salzungen, ist für das gesamte Verbandsgebiet zuständig. Die Abwasserentsorgung liefert einen wichtigen Beitrag für eine intakte Infrastruktur in unserer Region. Abwasser umweltfreundlich und ordnungsgemäß zu entsorgen erfordert moderne Anlagen und Fachwissen im Bereich der Abwasser- und Umwelttechnik.
- Verbandskläranlagen: 29
- Abwasserpumpwerke: 61
- Stauraumkanäle: 28
- Regenüberläufe/-überlaufbecken: 34/21
- Gesamtkanalnetzlänge: 765 Kilometer
- angeschlossen an zentrale Kläranlage: 54.753 Einwohner
- angeschlossen an öffentlichen Kanal mit Grundstückskläranlage: 13.368 Einwohner
- Direkteinleiter in ein Gewässer: 4.605 Einwohner
- entsorgte Abwassermenge: 2.812.680 Kubikmeter
- Größe des Entsorgungsgebietes: 690 Quadratkilometer
- Anschlussgrad: ca. 75 Prozent
Abwasserentsorgung in unserer Region
Anschlussarten
Anschluss an die zentrale Kläranlage
In den zentralen Kläranlagen reinigt der WVS die Abwässer aus den Haushalten. Über das Kanalnetz, Pumpwerke und Druckleitungen gelangt das häusliche Abwasser sowie mitunter auch Regenwasser in die Kläranlage.
Anschluss an den öffentlichen Kanal mit Grundstückskläranlage
In Ortslagen, in denen ein Anschluss an eine zentrale Kläranlage für Grundstücke nicht möglich ist, kommen vollbiologische Grundstückskläranlagen zum Einsatz.
Ablusslose Grube
Wenn das Grundstück nicht durch die öffentliche Kanalisation erschlossen ist und das anfallende Schmutzwasser auch nicht über eine vollbiologische Grundstückskläranlage in ein Gewässer eingeleitet werden kann, wird eine abflusslose Sammelgrube genutzt. Sie müssen nachweisen, dass die von Ihnen genutzte Sammelgrube dauerhaft dicht ist und dass Sie Ihre Grube von einem durch den WVS beauftragtes Abfuhrunternehmen entleeren lassen.
Wir klären das für Sie
Abwasserbehandlung
Die fachgerechte und umweltschonende Abwasserentsorgung in einer zentralen Kläranlage gehört heutzutage zu einer modernen Daseinsvorsorge dazu. Das sieht man in weiten Teilen des Verbandsgebietes. Mit einem Anschlussgrad von aktuell 77 Prozent sind wir auf einem guten Weg. Er zeigt, wie wichtig diese Entwicklung für den Umwelt- und Gewässerschutz für unsere Region ist.
Zentrale Kläranlage Bad Salzungen
Aufbau und Reinigungsprozess
Die Abwasserreinigung in den zentralen Kläranlagen ist ein aufwendiger Prozess, in dem mechanische, biologische und teilweise auch chemische Verfahren zum Einsatz kommen.
Die Kläranlage Bad Salzungen kann das Abwasser von rund 47.000 Einwohnern reinigen. In diesem umfangreichen Prozess werden mechanische, biologische und teilweise auch chemische Verfahren eingesetzt.
Rechenanlage
Wenn das Abwasser in der Kläranlage eintrifft, wird es zuerst einer mechanischen Reinigung unterzogen. Es durchläuft eine Rechenanlage, die alle groben Abwasserinhaltsstoffe (Äste, Abfälle, Klopapier und Steine) zurückhält.
Sandfang
Im Sandfang reduziert sich die Fließgeschwindigkeit des Abwassers, wodurch die mitgeführten schweren Stoffe (z.B. Sand und Kies) absinken. Der Sand wird abgesaugt und entsorgt. Mit dem Fettabscheider wird das Fett abgeschöpft. Da es leichter als Wasser ist, sammelt es sich an der Oberfläche. Das Fett kommt anschließend in den Faulturm.
Vorklärbecken
Im Vorklärbecken fließt das schlammig braune Wasser noch langsamer. Nun sinken alle festen Stoffe ab, die noch im Abwasser sind und es entsteht Schlamm. Dieser wird in eine Vertiefung geschoben und von dort in den Faulturm gepumpt. Damit ist die mechanische Reinigung abgeschlossen.
Belebungs- und Kombibecken
In den Belebungs- und Kombibecken beginnt die biologische Reinigung. Kleinstlebewesen (Bakterien bzw. Mikroorganismen), die im sogenannten Belebtschlamm enthalten sind, reinigen das Abwasser von unterschiedlichen Verschmutzungen, indem sie sich von den Abwasserinhaltsstoffen ernähren. Ein Vorgang, der die Selbstreinigungsprozesse natürlicher Gewässer nachvollzieht. Hierfür benötigen die Mikroorganismen Sauerstoff, der durch eine Druckbelüftung in das Becken geblasen wird. In dem gleichen Maße wie Abwasser in das Becken zuläuft, wird das Abwasser in das Nachklärbecken übergeleitet.
Nachklärung
Durch Beruhigung des Wassers im Belebtschlammgemisch entsteht eine Klarwasserzone. Dieses Wasser fließt nun gereinigt ab. Während im Nachklärbecken die Kleinstlebewesen als Schlamm auf den Boden sinken. Ein Teil von ihnen wird zurück in die biologische Reinigung gepumpt, damit sie dort wieder Schmutzstoffe fressen können. Der andere Teil wird in den Faulturm gepumpt.
Faulturm
Im Faulturm fault der Schlamm bei etwa 36°C. Dabei entsteht Faulgas, mit dem Strom und Wärme erzeugt werden. Der Klärschlamm bleibt so lange im Faulturm, bis er seine Energie an das Faulgas abgegeben hat. Der nasse Schlamm wird in Schlammsilos gelagert und später entwässert. Der entwässerte Schlamm wird landwirtschaftlich oder energetisch weiter genutzt.